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Welches Gehalt kannst du als Werkstudent oder Werkstudentin erwarten?

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Die Inflation von 10,4% im Oktober ist in aller Munde und auch als Student oder Studentin spürst du die Teuerung bei den Verbraucherpreisen sicherlich deutlich. Das fängt beim Einkaufen im Supermarkt an und schlägt am drastischsten ein bei den gestiegenen Nebenkosten der Wohnung. Jetzt muss schnell ein Nebenjob - oder noch besser, ein Job als Werkstudent:in her, denn dieser ist im besten Fall karrierefördernd und weitgehend von den Beiträgen zur Sozialversicherung befreit. Aber mit welchem Stundenlohn kannst du rechnen? Wir haben recherchiert.

 

Die gute Nachricht ist: Ab dem 1. Oktober wurde der gesetzliche Mindestlohn auf 12€ brutto pro Stunde angehoben, was einer Erhöhung um ca. 22% entspricht. Jetzt sind wir gespannt, wie sich das mittelfristig auf die Gehälter für Werkstudenten auswirkt. Denn bislang lagen die Gehälter deutlich über dem Mindestlohn. Die aktuellste Tabelle, die wir bei Berufsstart.de gefunden haben, zeigt für 2022 ein Durchschnittsgehalt von 12,17€ pro Stunde in Deutschland.

 

Avg-Salary_DE

 

Diese Daten wurden allerdings größtenteils vor dem 1. Oktober erhoben. Rein rechnerisch, wenn nun alle Unternehmen, die weniger bezahlt haben, auf 12€ erhöhen, liegt das bundesweite Durchschnittsgehalt jetzt bereits bei 13,18€. Tendenz mittelfristig steigend, denn mit Sicherheit wird sich der Stundenlohn einer qualifizierten Werkstudententätigkeit wieder vom Mindestlohn abheben.

Das Durchschnittsgehalt unterscheidet sich aber auch örtlich, nach Arbeitsgebiet und nach Größe der Firma, bei der du arbeitest.

 

Nach Größe der Firma

Bereinigt um die Erhöhung des Mindestlohns zahlen Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern jetzt schon etwas mehr, nämlich 14,58€ im Durchschnitt. Unternehmen mit weniger als 1000 Mitarbeitern liegen im Durchschnitt knapp darunter bei 13,13€.

 

Nach Ort der Anstellung

Bei den Bundesländern führt das Saarland, gefolgt von Hessen, Bayern und Rheinland Pfalz. Die Schlusslichter bilden Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das spiegelt das generelle West-Ost-Gefälle bei Gehältern, aber auch die Lebenshaltungskosten wider.

Im Städteranking sind es nicht unbedingt Firmen in Großstädten mit hohen Lebenshaltungskosten, die den höchsten Stundenlohn locker machen. Die Riege der Städte wird angeführt von Salzgitter, Stralsund, Worms und Regensburg, was mit den dort ansässigen Branchen oder Großunternehmen in Verbindung steht. Die Stahlindustrie ist die Branche, die am meisten bezahlt. München schafft es durchschnittlich nur auf Platz 23, Köln auf 34, Frankfurt auf 37 und Hamburg gar auf 44 – denn in den größeren Städten ist die Breite der Arbeitgeber aus verschiedenen Branchen einfach höher.

 

Nach Branche & Fachgebiet

Nach der Stahlindustrie sind die Top Branchen die Versicherungen, Luftfahrt, Maschinenbau, Automobilindustrie und das Baugewerbe, sowie natürlich IT. Am wenigsten bezahlt wird in der Freizeitbranche, im Gastgewerbe, in der Medienbranche, im Tourismus, Handel und in der Textilbranche.

Entsprechend werden auch Jobs in technischen Fachrichtungen, wie Nachrichtentechnik, Automatisierungstechnik, Informatik, Bauwesen und Elektronik am besten bezahlt. Hier sind sicherlich Stundensätze von 15-20€ realisierbar. Aber auch Musikwissenschaft und Sozialwesen sind unter den Top-10 Fächern. Am unteren Ende der Skala, also eher auf dem Niveau des Mindestlohns bewegen sich Medienwirtschaft, Mode, Textiltechnik, Versorgungstechnik, Immobilienwirtschaft, Tourismus und – trotz branchenübergreifender Kompetenz auch der Einkauf.

 

Wie schaut es mit Steuern und Sozialabgaben aus?

Als Werkstudent:in darfst Du während des Semesters bis zu 20 Wochenstunden arbeiten. In den Semesterferien geht auch mehr. Solange du dich daranhältst, bist du von Beiträgen zur Pflege- und Arbeitslosenversicherung befreit und kannst in die Krankenversicherung für Studierende.

Steuerfrei arbeiten kannst du bis zu einem Grundfreibetrag von 10.347€ pro Jahr (in etwa 862€ monatlich). Danach wird vom Arbeitgeber Lohnsteuer und ggfs. Kirchensteuer abgezogen.

Außerdem fallen Beiträge zur Rentenversicherung von bis zu 18,6% des Bruttolohns an, wobei du nur die Hälfte abgezogen bekommst und der Arbeitgeber die andere Hälfte bezahlt. Hier gibt es zwei Sonderregelungen:

  • Bei einem Minijob (bis 520€/Monat) werden dir nur 5,7% abgezogen, der Arbeitgeber zahlt zudem 9,3%.
  • Im Midijob-Bereich (521€-1600€/Monat oder 2000€/Monat ab 1.1.23) steigt dein Beitragsanteil fließend bis auf 9,3% an.

Um herauszufinden, was dir Netto vom Brutto übrigbleibt, nimmst du am besten einen Rechner, wie z.B. den von BBX

 

Du suchst einen Job als Werkstudent oder Werkstudentin? Lade gleich die talentbay App* auf dein Handy und erstelle ein Profil.

 

(*ab Ende des Jahres wird sie talentee heißen).